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Niedersachsen bei Unternehmensgründungen im Aufschwung

Trotz wirtschaftlich schwieriger Bedingungen und vieler Unsicherheiten: Bundesweit wurden im Jahr 2023 fast 2500 Start-ups neu gegründet. Gegenüber dem Vorjahr ist das zwar ein Rückgang von knapp 5 Prozent. Doch einige Regionen, darunter auch das Bundesland Niedersachsen, trotzen diesem Trend und haben im vergangenen Jahr einen Aufschwung bei den Gründungsaktivitäten erlebt. Das ist eines der Ergebnisse des der Report-Reihe „Next Generation – Start-up-Neugründungen in Deutschland“ von startupdetector und Startup-Verband.

Mit einer Steigerung um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr wurden nach Angaben von startup.niedersachsen insgesamt 141 Startups in dem Flächenland gegründet. Das entspricht nahezu dem Niveau des Rekordjahres 2021. Jede vierte Neugründung fand in Hannover und Umgebung statt. Weitere wichtige Zentren waren Braunschweig, der Landkreis Göttingen, Osnabrück, das Emsland, Oldenburg sowie der Landkreis Lüneburg und der Landkreis Harburg.

Mit 468 Gründungen ist Berlin Spitzenreiter bei den absoluten Gründungen. Das gilt nun auch wieder mit Blick auf die Einwohnerzahl, hier hatte sich im Vorjahr München auf Platz 1 geschoben. Unter dem Strich gab es in beiden Städten aber weniger Neugründungen als in den vorherigen Jahren. Berlin ist mit einem Rückgang von 7 Prozent, München sogar mit einem Rückgang von 13 Prozent konfrontiert. Hamburg dagegen kann entgegen dem Bundestrend ein Wachstum um 10 Prozent verzeichnen.

Auch wenn in den Großstädten Berlin, München und Hamburg ein Drittel aller deutschen Gründungen stattfinden, ist ihr Anteil seit 2019 kontinuierlich gesunken. Flächenländer wie Baden-Württemberg, Niedersachsen und Sachsen können 2023 ein breites Wachstum verzeichnen. Das unterstreicht die zunehmende Bedeutung der Regionen jenseits der etablierten Startup-Hotspots.

Zudem ist die Dynamik forschungsstarker Gründungsstandorte laut des „Next-Generation-Report“ ein signifikantes Merkmal des deutschen Startup-Ökosystems. Diese Standorte, oft in der Nähe von Universitäten, sind Brutstätten für innovative Startups, die wissenschaftliche Entdeckungen schnell in marktfähige Lösungen umwandeln.

Der Report „Next Generation – Startup-Neugründungen in Deutschland“ liefert ein kontinuierliches halbjährliches Monitoring eines der zentralen Erfolgsindikatoren des deutschen Startup-Ökosystems. Grundlage der Reihe sind die von startupdetector erfassten Daten zu Startup-Neugründungen in Deutschland, die auf Handelsregisterdaten beruhen und seit 2019 erhoben werden.

Hier können Sie den kompletten Report downloaden: „Next Generation – Start-up-Neugründungen in Deutschland“ 

Fördermittel-Tipp: KMU-Testat gleich mit dem Jahresabschluss anfordern

Wenn kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Fördermittel beantragen, so unterliegen sie häufig einer Testatpflicht zum Nachweis ihrer KMU-Eigenschaft. Ein solches KMU-Testat ist von einem Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer auszustellen und in der Regel  mit Kosten und Zeitaufwand verbunden. Minimieren Sie diesen Aufwand, indem Sie Ihren Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer im Zuge seiner Arbeiten für Ihren Jahresabschluss mit der Erstellung eines KMU-Testates beauftragen.

Das aktuelle sogenannte KMU-Prüfschema für 2021 bis 2027  finden sie als PDF-Datei im Downloadcenter der NBank unter https://www.nbank.de/Service/Downloadcenter/index.html (Stichwort: Prüfschema).

Übrigens – bei Vorlage eines KMU-Testates können kleine und mittlere Unternehmen auch kostenfrei die Technologie- und Innovationsberatung unseres Kooperationspartners, dem Transferzentrum Elbe-Weser (TZEW), in Anspruch nehmen.

Kleine und mittlere Unternehmen bleiben eine wichtige wirtschaftliche Säule in Deutschland

Knapp 3,4 Millionen Unternehmen in Deutschland zählen gemäß der KMU-Definition der Europäischen Kommission zu den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), das sind über 99 % aller Unternehmen der Privatwirtschaft. Mit mehr als 2,4 Billionen Euro erwirtschafteten die KMU in 2021 trotz der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie über 31 % des gesamten Umsatzes in Deutschland. Insgesamt steuerten sie mehr als 49 % zur gesamten Nettowertschöpfung aller Unternehmen bei. Dies zeigt eine aktuelle statistische Erhebung des Instituts für Mittelstandsforschung (ifm) Bonn.

Auch der KMU-Anteil am Exportumsatz lag in 2021 mit 15,9 % nur minimal unter der Vor-Pandemie-Zeit (2019: 16,0 %). Insgesamt exportierten die KMU im zweiten Corona-Jahr Waren im Wert von knapp 228 Milliarden Euro. Hinzu kommen die Warensendungen an Privatpersonen mit Wohnsitz im europäischen Raum sowie Dienstleistungsexporte, die in den amtlichen Statistiken nicht berücksichtigt werden.

In den Betrieben mit weniger als 250 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind nunmehr über 70 % aller Auszubildenden beschäftigt – etwas weniger als noch 2019. Insgesamt arbeiten über die Hälfte aller abhängig Beschäftigten (19 Millionen) in kleinen und mittleren Unternehmen.

Der Mittelstandsbegriff umfasst sowohl kleinere und mittlere Unternehmen als auch größere Familienunternehmen
Zu den mittelständischen Unternehmen zählen nach Definition des IfM Bonn nur diejenigen Unternehmen, bei denen Eigentum und Leitung in der Hand von maximal zwei natürlichen Personen oder deren Familienangehörigen liegen. Aus diesem Grund gehören auch Unternehmen mit über 250 Beschäftigten zum Mittelstand, wenn die Familienangehörigen noch mindestens 50 % der Unternehmensanteile halten und aktiv in der Geschäftsführung tätig sind.

Da die qualitativen Merkmale des Mittelstands (Art der Geschäftsführung, Eigentumsverhältnisse und wirtschaftliche Unabhängigkeit) nicht in den amtlichen Statistiken berücksichtigt sind, berechnet das IfM Bonn die volkswirtschaftliche Bedeutung des Mittelstands auf Basis der KMU-Definition. Tatsächlich ist dessen Beitrag jedoch höher, da der Beitrag der größeren Familienunternehmen, bei denen die Einheit von Eigentum und Leitung gegeben ist, noch hinzu gezählt werden muss.

Die Kennzahlen zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland sind auf der Homepage des Instituts für Mittelstandsforschung unter www.ifm-bonn.org abrufbar.

traceless materials sichert sich 36,6 Mio. Euro Series A-Finanzierungsrunde

Das Bioökonomie-Startup traceless materials, das ein natürliches Biomaterial als Alternative zu Kunststoff herstellt, hat den Abschluss einer
Finanzierungsrunde in Höhe von 36,6 Millionen Euro bekannt gegeben. Die Series A-Finanzierungsrunde wird von dem Private-Equity-Fonds UB Forest Industry Green Growth Fund („UB FIGG“) angeführt, der in nachhaltige und ressourceneffiziente forstwirtschaftliche und biobasierte Industrien investiert, und von SWEN Blue Ocean komplementiert, die in Innovationen investieren, die dazu beitragen, drei existenzielle Bedrohungen für die Gesundheit der Ozeane zu bekämpfen: Überfischung, Verschmutzung und Klimawandel. An der Finanzierungsrunde beteiligten sich außerdem ein lokales Bankenkonsortium bestehend aus der GLS Bank, Hamburg, und der Hamburger Sparkasse, ebenso wie die drei bestehenden Investoren des Unternehmens, der Green-Tech-Investor Planet A, der Seed-Investor High-Tech Gründerfonds (HTGF) und der Deep-Tech-Investor b.value.

traceless materials, das derzeit seine Pilotproduktionsanlage im ISI-Zentrum für Gründung, Business und Innovation in Buchholz/Nordheide betreibt, hat ein ganzheitlich nachhaltiges Material entwickelt, um die Plastikkrise zu bekämpfen. Das natürliche Biomaterial traceless® ist zertifiziert vollständig biobasiert, heimkompostierbar und plastikfrei. Durch die Verwendung von landwirtschaftlichen Reststoffen werden wertvolle Biomasseressourcen geschont. Die zum Patent angemeldete Technologie basiert auf natürlichen Polymeren, enthält keine potenziell schädlichen Chemikalien und hat einen minimalen ökologischen Fußabdruck: Im Vergleich zu Plastik werden 91% der CO2-Emissionen und 89% des fossilen Energiebedarfs bei Produktion und Entsorgung eingespart.

„Durch die Skalierung unserer innovativen Technologie zeigen wir, dass eine klimafreundliche, zirkuläre, resiliente und regenerative Industrie möglich ist. Mit unserem neuartigen Biomaterial können wir einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der Plastikverschmutzung leisten“, so Dr. Anne Lamp, CEO und Mitgründerin von traceless. „Wir sind überzeugt, dass UB FIGG und SWEN eine großartige Ergänzung unserer Gesellschafter sind, da sie über einschlägige Kenntnisse in unserer Branche verfügen. Dass sowohl unsere Investoren als auch die Banken unsere Mission voll unterstützen, war ein entscheidendes Kriterium für uns.“

Um die innovative Technologie erstmals im industriellen Maßstab umzusetzen, baut traceless eine Demonstrationsanlage in Hamburg. Mit dieser Produktionsanlage wird das Unternehmen jährlich mehrere Tausend Tonnen konventionellen Kunststoff ersetzen und gleichzeitig erhebliche Mengen an CO2-Emissionen, fossilen Ressourcen, Wasser und landwirtschaftlichen Flächen einsparen.

Das Unternehmen stellt traceless®-Materialien in Form eines Granulats her, das mit Standardtechnologien der Kunststoff- und Verpackungsindustrie weiterverarbeitet werden kann. So kann das Material in einer breiten Palette von Endprodukten – von starren Formteilen und flexiblen Folien bis hin zu Papierbeschichtungen oder Klebstoffen – eingesetzt werden.

Automatisierungsspezialist K.Hartwall investiert im TIP Innovationspark Nordheide

Der Vertrag ist unterzeichnet, die Weichen für ein nachhaltiges Wachstum sind gestellt: Das finnische Familienunternehmen K.Hartwall investiert in ein neues Werk für die Produktentwicklung und Produktion von Automatisierungslösungen und fahrerlosen Transportsystemen im TIP Innovationspark Nordheide (Buchholz / Landkreis Harburg). Mit dem neuen Firmenstandort läutet K.Hartwall die nächste Wachstumsphase ein und stärkt seine Position als Branchenführer auf dem deutschen und internationalen Markt.

Auf einem rund 12.500 Quadratmeter großen Grundstück möchte das mittelständische Unternehmen ein erweiterbares Produktionsgebäude und Büroflächen für Verwaltung und Vertrieb errichten. Der Baustart ist für das kommende Jahr geplant.

K.Hartwall fertigt am deutschen Standort Routenzüge und autonome mobile Roboter für die innerbetriebliche Logistik. Die aktuell im Markt platzierten Produkte sind zum Beispiel der „LiftLiner“ und der „A-MATE“. Der „LiftLiner“ ist ein sogenannter Routenzug für die schnelle Belieferung von Arbeitsplätzen in Fabriken mit hohem Materialumschlag. Der „A-MATE“ ist ein fahrerloses Transportfahrzeug für den autonomen Transport von Paletten und Ladungsträgern in Logistikumgebungen. Beide gehören nach Angaben des Unternehmens weltweit zu den führenden Systemen am Markt.

„Der TIP Innovationspark wächst zu einem Innovations-Ökosystem heran. Wir setzen hier bewusst auf eine Infrastruktur für Spitzentechnologie und Technologietransfer, die zugeschnitten ist auf die Bedürfnisse von hochinnovativen Unternehmen wie K.Hartwall. Die Entwicklung und Fertigung von Automatisierungslösungen für Produktionsprozesse ist eine Zukunftsbranche. Wir freuen uns daher sehr darüber, dass dieses international tätige Familienunternehmen den Innovationsstandort Landkreis Harburg stärkt“, sagt Jens Wrede, Geschäftsführer der WLH Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH. Die WLH entwickelt den TIP Innovationspark Nordheide und ist Ansprechpartner für die Ansiedlung von Unternehmen vor Ort.

Ein Teil dieses Innovations-Ökosystems zu sein, passe ideal zur langfristigen Vision und Strategie von K.Hartwall, betont auch Eero Heinonen, Executive Vice President von K. Hartwall: „Der TIP Innovationspark ermöglicht uns, das Gebäude nach unseren spezifischen Anforderungen zu gestalten. Dadurch, dass sich sowohl die Büros als auch das Werk unter einem Dach befinden, können wir die betriebliche Effizienz maßgeblich steigern. Und wir sind in der Lage, unseren Kunden auf der ganzen Welt weiterhin modernste Automatisierungslösungen zu liefern.” Außerdem werde das Unternehmen am neuen Standort bei der Produkt- und Anwendungsentwicklung vom Zugang zum hochmodernen 5G-Campusnetz und von der Zusammenarbeit mit Universitäten profitieren, so Eero Heinonen.

Über K.Hartwall:
K.Hartwall wurde 1932 in Söderkulla, Finnland, gegründet. Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt auf innovativen Lösungen und Dienstleistungen für die Intralogistik. In den vergangenen 90 Jahren hat sich K.Hartwall ein umfassendes Wissen über Logistikprozesse und deren finanzielle und ökologische Auswirkungen aufgebaut. Dadurch ist das Unternehmen für die Bereitstellung effizienter Logistikprozesse im Bereich von Warenlieferungen und Merchandising mit Mehrwegladungsträgern sowie Routenzügen und den zugehörigen Dienstleistungen international anerkannt. K.Hartwall arbeitet eng mit seinen Kunden auf der ganzen Welt zusammen und ist bevorzugter Partner für verschiedenste Unternehmen aus dem Einzelhandel, der Molkerei- und Getränkeindustrie, Logistik sowie Automobilindustrie. Aktuell werden über 1500 Kunden in mehr als 65 Ländern auf allen Kontinenten beliefert. Dank seiner effizienten globalen Lieferfähigkeit kann K. Hartwall seine Kunden unabhängig von der Menge oder dem Standort unterstützen. Heute beschäftigt das finnische Familienunternehmen mehr als 240 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von über 108 Mio. €.

Über den TIP Innovationspark Nordheide:
Der TIP Innovationspark Nordheide (Buchholz / Landkreis Harburg) bietet – eingebettet in ein Konzept für Technologietransfer – smarte Gewerbegrundstücke mit hoher Aufenthaltsqualität für die Arbeitswelt von morgen. Mit dem Projekt verfolgt die WLH Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH das Ziel, Innovationen in den Unternehmen und angewandte Forschung zusammenzubringen. Unternehmen, die sich mit der Weiterentwicklung ihrer Produkte und Verfahren beschäftigen, können auf die Unterstützung der Wissenschaft zurückgreifen. Bei der Entwicklung des TIP, der 25 Hektar Fläche umfasst, setzt die WLH zudem auf eine hohe ökologische, ökonomische, soziale und funktionale Qualität. Teil des Gesamtkonzeptes ist zudem ein eigenes 5G-Campusnetz, das von Unternehmen und Hochschulen als Testfeld für Anwendungsforschung genutzt werden kann.

Podcast zur digitalen Zukunft im Landkreis Harburg

Der Landkreis Harburg gestaltet die digitale Zukunft: Das Projekt „USIN5G – Usage Scenarios for Innovation Networks in 5G“ entwickelt marktfähige Produkte, Anwendungen und Dienstleistungen auf Basis der neuen 5G-Mobilfunktechnologie. Dazu realisiert die WLH Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH in enger Kooperation mit den Projektpartnern den  TIP Innovationspark Nordheide in Buchholz als smartes Gewerbegebiet mit einer gemeinsamen 5G-Infrastruktur.

Die 5G-Technologie bietet ein großes Potenzial, wenn sie in Produktionsprozessen, in der Kommunikation mit Robotern oder im Brand- und Katastrophenschutz zum Einsatz kommt. Doch was bedeutet das eigentlich? Wie funktioniert das? Darüber klärt eine Podcast-Reihe bei Radio ZuSa auf. Der nächste Beitrag wird am Mittwoch, 21. Juni, um 10 Uhr ausgestrahlt.

Der Landkreis Harburg kooperiert mit Radio ZuSa, damit verschiedene Aspekte rund um USIN5G und die Möglichkeiten ausführlich, informativ und allgemeinverständlich dargestellt werden. Dazu gibt es Interviews, in denen die Beteiligten verschiedene Aspekte erläutern. Innerhalb des nächsten Jahres sendet Radio ZuSa um die 16 Beiträge. Die einstündigen Podcasts werden jeweils an einem Mittwoch um 10 Uhr gesendet und eine Woche später am Mittwoch um 15 Uhr wiederholt.

Zum Auftakt gab es bereits ein Interview mit Landrat Rainer Rempe. Bei der nächsten Sendung am 21. Juni geht es um die WLH. Weitere Sendetermine mit Interviews mit allen weiteren Projektpartnern sind unter anderem der 26. Juli, 23. August und 20. September. Für alle, die einen Beitrag verpasst haben oder noch einmal nachhören möchten, werden die Sendungen unter der USIN5G-Website www.usin5g.de verlinkt.

Hintergrund: Das bundesgeförderte Forschungsprojekt USIN5G leistet als innovatives 5G-Leuchtturmprojekt mit dreijähriger Laufzeit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Technologie- und Innovationsparks Nordheide (TIP) mit seinem einzigartigen 5G-Campusnetz zu einem smarten Gewerbegebiet. 5G ermöglicht erheblich höhere Datenraten, eine deutlich verbesserte Kapazität und ein intelligenteres Netz als seine Vorgängertechnologien. Möglich werden so Datenübertragungen in Echtzeit bei deutlich geringeren Kosten und mit niedrigerem Energieverberbrauch. So eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten für digitale Anwendungen, Produkte und Dienstleistungen.

Auf dem Gelände des TIP haben Wirtschaft und Wissenschaft die Möglichkeit, marktfähige und innovative Produkte und Dienstleistungen in einem „5G-Reallabor“ zu entwickeln und zu erproben. Die WLH Wirtschaftsförderung sorgt für die Einrichtung und Realisierung eines des größten und leistungsfähigsten 5G-Campusnetzes im TIP Innovationspark Nordheide in Buchholz. Die Hochschule 21 aus Buxtehude erarbeitet das digitale Gebäudeinformationsmodell für den „intelligenten Katastrophenschutz“ und unterstützt das Teilprojekt „Smarte Produktion und Gebäude“ bei der Planung der Systemarchitektur, der Gebäudesensorik und der Drohnenwartung. Das Geodätische Institut der RWTH Aachen kümmert sich um die Ortung und Übermittlung von Rettungskräften in Gebäuden. Die Dräger-Werke aus Lübeck entwickeln im Teilprojekt „Intelligenter Katastrophenschutz“ die Einsatzunterstützungsanwendung der nächsten Generation. Die Eigenbrodt GmbH aus Tostedt-Königsmoor ist ein weltweit operierendes Familienunternehmen mit Schwerpunkt auf Wetterdaten und Umweltmesstechnik. Sie steuert eine Meteo-Station bzw. eine Bodenstation zur Messung der Luftqualität bei. Das noch junge Hamburger Unternehmen Beagle Systems ist zuständig für die Drohnenentwicklung und drohnenbasierte Dienstleistungen, die im Rahmen von USIN5G in allen Teilprojekten zum Einsatz kommen. Die Leuphana-Universität Lüneburg entwickelt für das Projekt eine zentrale Plattform zur Bereitstellung von Smart Service Apps für Unternehmen im TIP, Ziel ist die unternehmensübergreifende Bereitstellung von Daten auf Basis des 5G-Campusnetzes.

Gemeinsame Wirtschaftsförderung für mehr Entwicklung in der Region

Zwei Tage dauerte die Immobilien Messe „Real Estate Arena“. Landeswirtschaftsminister Olaf Lies in Hannover eröffnete sie mit einer Ansprache. Mit einem Stand vertreten waren die Wirtschaftsförderungen Lüneburg (WLG), Harburg (WLH), Stade (WF) und Deltaland aus dem Heidekreis. Das Ziel: Mit gemeinsamen Projekten und einem belastbaren Netzwerk die Regionen weiter voranbringen.

Unter dem Namen „Nord Connect Niedersachsen“ traten die Wirtschaftsförderungen am 24. und 25. Mai erstmals gemeinsam auf der Real Estate Arena in Hannover auf. „Nord Connect Niedersachsen“ steht dabei für den Wirtschaftsraum zwischen Elbe und Heide. Die Verkehrsinfrastruktur sorgt für eine exzellente Erreichbarkeit auf Straße, Schiene und Wasserweg. Hochschulen und berufliche Bildungseinrichtungen qualifizieren nicht nur Fachkräfte, sondern unterstützen die Entwicklung von Unternehmen auch durch Know-how-Transfer. Zudem ist die Region ein Startup-Hotspot.

Olaf Lies, Landeswirtschaftsminister in Niedersachsen, nahm sich Zeit für einen Besuch und Austausch am Messestand.
Neue Kontakte zu interessierten Investoren und Stadtentwicklern wurden geknüpft, damit die Wirtschaft in den Regionen auch in Zukunft wachsen und prosperieren kann. Themen wie Innenstadtentwicklung, Gewerbeflächenbedarf, Energieversorgung und Mobilitätsangebote der Zukunft boten Besuchern, Ausstellern und Konferenzteilnehmern ausreichende Möglichkeiten zur Diskussion.

Bioökonomie Startup traceless erhält Millionenförderung des Bundesumweltministeriums

Das Bioökonomie Startup traceless materials hat eine naturbasierte, umweltschonende Alternative zu Kunststoff entwickelt. Aus pflanzlichen Reststoffen der industriellen Getreideverarbeitung produziert das Unternehmen das kompostierbare Biomaterial traceless®. Zur erstmaligen großtechnischen Umsetzung der innovativen Technologie plant das Unternehmen am Standort Hamburg die Errichtung einer Demonstrationsanlage. Damit sollen jährlich mehrere tausend Tonnen konventioneller Kunststoff substituiert und so in erheblichem Maße CO2-Emissionen, fossile Ressourcen, Wasser und Agrarflächen eingespart werden. Das Projekt wird mit rund 5 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm des
Bundesumweltministeriums (BMUV) gefördert.

Vor Ort im ISI-Zentrum für Gründung, Business uns Innovation in Buchholz i.d.N. übergab die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Bettina Hoffmann den Förderscheck an die beiden Gründerinnen des Unternehmens. In den Werkhallen des Business-Zentrums betreibt traceless aktuell die Pilot-Produktionsanlage für das innovative Material. In ihrem Statement betonte Dr. Bettina Hoffmann das große Potenzial des Vorhabens, und erkannte die herausragende Arbeit von traceless für die Umwelt und den Industriestandort Deutschland an.

Johanna Baare, Mitgründerin und COO: „Um einen echten Beitrag zur Lösung der Plastikverschmutzung und der Klimakrise zu leisten, müssen wir unsere Materialien in industriellem Maßstab produzieren. Die geplante Demonstrations-Produktionsanlage ist der nächste Schritt auf diesem Weg, und die Förderung ein essenzieller Beitrag zu ihrer
Finanzierung.“

Anne Lamp, Mitgründerin und CEO: „Die Expertinnen und Experten des Umweltministeriums und des Umweltbundesamts haben umfassend geprüft, ob unsere Technologie tatsächlich zum Umweltschutz beiträgt. Die Förderzusage ist dafür eine tolle Bestätigung.“

Kunststoffe stehen im Zentrum der ökologischen Herausforderungen unserer Zeit. Sie hinterlassen nicht nur die sichtbaren Spuren der globalen Plastikverschmutzung, ihre aufwändige Produktion aus fossilen Ressourcen trägt auch erheblich zur Klimakrise bei. Als Teil einer kreislauffähigen, nachhaltigen Wirtschaft bietet die Bioökonomie eine Lösung: Statt fossiler Ressourcen werden nachwachsende Rohstoffe genutzt, und mit umweltschonenden Verfahren zu biobasierten Produkten verarbeitet.

Das Startup traceless materials GmbH hat eine neuartige Bioökonomie Technologie entwickelt: Aus pflanzlichen Reststoffen der Getreideverarbeitung wird ein natürliches Biomaterial als Alternative zu Kunststoff produziert. Das Material traceless® ist zertifiziert vollständig biobasiert, heimkompostierbar und plastikfrei. Durch die Nutzung von pflanzlichen Reststoffen werden wertvolle Biomasse Ressourcen geschont. Die zum Patent angemeldete Technologie basiert auf natürlichen Polymeren, kommt ohne potenziell schädliche Stoffe aus und hat einen minimalen ökologischen Fußabdruck: Im Vergleich zu Kunststoff werden in Produktion und Entsorgung 91% der CO2 Emissionen und 89% des fossilen Energiebedarfs eingespart.

Das Unternehmen stellt traceless® in Form eines Granulats her, das mit Standardtechnologien der Kunststoff- und Verpackungsindustrie weiterverarbeitet werden kann. So kann das Material in einer Vielzahl von Endprodukten eingesetzt werden – von Formteilen über flexible Folien bis hin zu Papierbeschichtungen oder Klebstoffen. 2020 gegründet, produziert das Unternehmen traceless® Materialien bereits im Pilotmaßstab.

Mit dem Ziel, Kunststoffe bald in großen Mengen zu ersetzen, werden die Kapazitäten auf großtechnischen Maßstab ausgebaut. Die geplante Anlage wird zum ersten Mal demonstrieren, dass das innovative Verfahren in industriellem Maßstab umsetzbar ist. Parallel zur Technologieskalierung entwickelt das gut 30-köpfige Team mit seinen Kunden und Partnern
Pilotprodukte aus traceless® Material.

Dank seiner innovativen Lösung wird das Unternehmen im Rahmen des EIC Accelerator von der EU gefördert. Darüber hinaus wurde es bereits mit zahlreichen Awards ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Gründerpreis und dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis/Next Economy Award.

Gemeinsam für eine starke Wirtschaftsregion!

Den Wirtschaftsstandort Nord-Niedersachsen mit gemeinsamen Ideen und einem belastbaren Netzwerk weiter voranbringen – das ist das Ziel: Unter dem Namen „Nord Connect Niedersachsen“ stärken die Wirtschaftsförderungen der Landkreise Harburg (WLH), Stade (WF) und Lüneburg (WLG) sowie die Wirtschaftsförderung Deltaland aus dem Heidekreis ihre Zusammenarbeit und repräsentieren die Region vom 24. bis 25. Mai 2023 auf der Real Estate Arena in Hannover.

Die neue Immobilienmesse und Networking-Plattform richtet sich gezielt an die mittelständische Immobilienbranche sowie an mittlere Städte und Kommunen und verspricht insbesondere für diese Zielgruppe einen hohen Mehrwert.

„Nord Connect Niedersachsen“ steht für den Wirtschaftsraum zwischen Elbe und Heide. Fünf Autobahnen sorgen für exzellente Erreichbarkeit. Mehrere Hochschulen bilden qualifizierte Fachkräfte aus und unterstützen Unternehmen mit Technologietransfer für wettbewerbsfähige Entwicklungen und Geschäftsmodelle. Zudem verzeichnet die Region eine der höchsten Gründungsaktivitäten in ganz Deutschland.

„Mit dem neuen Label setzen wir ein Zeichen für die gute Partnerschaft der Wirtschaftsförderungen und Landkreise und zeigen auf, welche Möglichkeiten sich für Unternehmen an unserem Wirtschaftsstandort ergeben“, sagt Jens Wrede, Geschäftsführer der WLH Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH. „Nord Connect Niedersachsen bietet das Dach unter dem sich jede Wirtschaftsförderung auf der Real Estate Arena mit einem eigenen Stand präsentiert. So bilden wir – ganz wie in der realen Welt – vor Ort in Hannover die nachbarschaftliche Lage der Kreise ab und zeigen gemeinsam mit weiteren Mitausstellern aus dem Immobilienbereich das Spektrum der Region auf.

Alle Informationen zur Real Estate Arena unter https://www.real-estate-arena.com/

 

Erfolgreiche Generalprobe für das 5G-Real-Labor im TIP Innovationspark Nordheide

40 Kilometer Glasfaser sind verlegt, die Straßenlaternen sind mit hochleistungsfähigen Funkzellen ausgestattet, die letzten Funktions-Tests für das Netz laufen. Damit ist der Weg frei für den Start des 5G-Real-Labors im TIP Innovationspark Nordheide.

Künftig werden in dem smarten Wirtschafts- und Gewerbegebiet in Buchholz (Landkreis Harburg) Anwendungen rund um die 5G-Mobilfunktechnologie im Innen- und Außenbereich getestet werden können. Das hochleistungsfähige und hochmoderne 5G-Campusnetz steht Unternehmen sowie Organisationen aus Forschung und Entwicklung zu Testzwecken offen. Bundesweit hat das 5G-Real-Labor im TIP Innovationspark damit ein Alleinstellungsmerkmal.

Als sogenannte Querschnittstechnologie ist der 5G-Mobilfunkstandard in zahlreichen Branchen Treiber von Innovationen und Grundlage für verschiedene Smart-City-Lösungen. Ein weiteres Beispiel ist die 5G-basierte Simulationstechnik durch Virtual und Augmented Reality. In Kooperation mit der PHWT – Private Hochschule für Wirtschaft und Technik hat die WLH Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH unter dem Namen „Digital OrbIT“ bereits ein erstes Pilot-Projekt im TIP Innovationspark gestartet.

Ab Juni 2023 wird die hochmoderne digitale Infrastruktur für weitere Unternehmen und Organisationen aus Forschung und Entwicklung verfügbar sein:

„Gemeinsam mit unseren Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft lassen wir vor Ort im TIP ein neues Innovationsökosystem entstehen, das wegweisend ist für den Landkreis Harburg und die Region“, sagt Dr. Timo Maurer, Innovationsmanager der WLH Wirtschaftsförderung.

Eine erste Gelegenheit, sich über das Potenzial des 5G-Reallabors zu Informieren und mit den Netzwerkpartnern in Kontakt zu kommen bot vom 17. bis 21. April 2023 die HANNOVER MESSE. Auf der Weltleitmesse der Industrie präsentierte die WLH Wirtschaftsförderung das 5G-Real-Labor am Stand des Kooperationspartners Media Broadcast. Das Team simulierte in einem realistischen Live-Case mit Unterstützung von Polizei und Feuerwehr einen Rettungseinsatz im TIP Innovationspark in Buchholz. Bei der Übung kam auch eine Kamera-Drohne zum Einsatz, die über das 5G-Campusnetz vom Messestand in Hannover aus – und damit aus mehr als 100 km Entfernung – sicher und punktgenau gesteuert wurde. Während der Übung übertrug die Kamera-Drohne live und detailgenau Luftbilder vom aktuellen Unfallgeschehen, die die Rettungskräfte dabei unterstützten, sich einen besseren Überblick über die Lage zu verschaffen.

Lesen Sie hier eine Medieninformation über den Messe-Auftritt und den Use Case …

Über die Möglichkeiten des 5G-Campusnetzes informieren wir auch in diesem Video…